Was bisher geschah…

Momentan weilen wir im Hafen von Bagenkop auf der Insel Langeland, Dänemark. Gestern Abend sind wir hier angekommen und seither haben wir hier dank unserer dänischen SIM-Karte Internet.

Kleiner Rückblick: Die Fahrt nach Heiligenhafen, Deutschland, war laaang, 10 h netto Fahrzeit. Immerhin: Je weiter nördlich wir kamen, deste wärmer und schöner wurde das Wetter (Böen bis 27° 😉 ). Am Abend konnten wir dann unser Schiff entern und einpuffen. Kurz vor halb zehn betraten wir dann noch ein Restaurant, welches uns kurz vor Ladenschluss noch einen super Lachs servierte. Tag gerettet!

Samstag war reserviert für offizielle Schiffsübergabe (Checkliste abarbeiten und so) und Einkaufen. Wir haben noch selten soviel aufs mal eingekauft…

Da wir nach Dänemark wollten und in der zweiten Hälfte vom Juni eher im Osten (Richtung Schweden, Malmö) sind, drängte sich für den Anfang die Dänische Südsee geradezu auf. Der Kurs von Heiligenhafen aus ist Nord-Nord-West. Ab Sonntag kam der Wind aus Nord-Nord-West, und zwar mit angesagten 5 Bft.
(Für die Wind-Unkundigen: Hier eine Übersetzungsliste von Beaufort nach Knoten nach Km/h:
http://de.wikipedia.org/wiki/Beaufortskala#Beaufort-Skala_und_Windgeschw… )
Im April war ich schon einmal in der Ostsee bei angesagten 5 Windstärken unterwegs – es waren dann 6-7 bis mit Böen 8-9. Wir entschieden uns also noch einen Tag zu warten und erst am Montag loszusegeln. Eine richtige Entscheidung wie sich herausstellte: Eine zurückkehrende Segler erzählte uns, dass draussen wieder Böen bis 40 Knoten herrschten.

Nun war also Montag, und der Wind wehte immer noch aus gleicher Richtung, aber zumindest etwas schwächer und wir wollten los. Wenn der Wind nun aus der Richtung kommt, aus der man gerne hinmöchte, dann ist das nicht so cool. Man muss aufkreuzen. Gute Segelschiffe erreichen einen Wendewinkel von vielleicht 80-85°, Regattaschiffe noch besser. Wie sich dann herausstellte, ist der Wendewinkel unserer Bavaria ein Desaster. Hinzu kommt, dass der Rumpf bei jeder grösseren Welle auf lächerliche zwei-drei Knoten abgebremst wird. Wir wären wohl über 20 h unterwegs gewesen. Also Motor rein und direkter Kurs nach Bagenkop. Leider war auch das ein sehr unangenehmer Kurs. Frontal durch die Wellen klatschen bescherte uns ebenfalls ca. 3 Kn Speed. Also Motor hochdrehen und das Ganze irgendwie durchstehen. Anne fand ihre Beschäftigung beim Fischefüttern, und ich durfte dafür die ganze Zeit am Steuer stehen. Der Autopilot hatte gegen starken Wind und Welle keine Chance und kam in eine jeweils immer stärker werdende Pendelbewegung.

Nach der Enttäuschung über die schlechten Segeleigenschaften kamen wir am Montag Abend im schönen Örtchen Bagenkop auf Langeland an. Hier findet sich schöner dänischer Baustil wie aus dem Bilderbuch. Wir beschlossen am Dienstag morgen, noch einen Tag hier zu verweilen und die südliche Spitze der Insel zu erkunden. Da es hier wohl keinen Velo-Verleih gibt, blieb nur marschieren übrig. Es gab viele schöne Anwesen und Gärten, Felder, „Wildpferde“ und Windräder zu sehen. Letztere eher die modernen Stromerzeuger statt die alten Windmühlen… Nach dem Ausflug probierten wir unseren Backofen aus, der uns einen feinen Gratin generierte. 🙂

6 Gedanken zu „Was bisher geschah…“

  1. ein guter Backofen ist schon mal was…

    Schön, was von euch zu lesen und sehen.
    Nach schlechten Winden, Wendewinkeln und Segeleigenschaften, scheint zumindest der Backofen gut zu funktionieren .-) e guete !!

  2. Fische füttern

    Schön von Euch zu lesen! Ihr solltet unbedingt sparsam mit den Bordvorräten umgehen, und euch schnellstmöglich Seebeine wachsen lassen! Wie gehts dem Fingerchen von Anne? Ich hoffe, dass es diesem besser geht und eine Notamputation nicht nötig wird. Ich wünsche Euch einen schönen Tag und hoffe, dass der WInd stimmt und die Welle einigermassen zu ertragen ist. Immer eine handbreit Wasser unterm Kiel wünscht Andreas

    1. Fische füttern

      😉 neeene, die Fische haben gestern und heute jämmerlich geklagt, wir gäben kein Fischfutter mehr raus….haha..
      Die Fingeramputation ist glücklicherweise aufgehoben worden 😉 wird nur noch täglich dick eingesalbt und verpackt für die seglerischen Tätigkeiten gut geschützt. Danke für deinen guten Rat 🙂 Wünsche Dir auch stets ’ne handbreite Wasser unterm Kiel! Sonnig warme Grüsse aus Aeroskobing.

  3. Ein Hoch auf meinen Skipper!!

    Während ich nichts anderes zu tun wusste als die Fische paar mal zu füttern und danach für paar Stunden out unter Deck lag, hatte mein Skipper bravourös gegen den verd***** Gegenwind uns Richtung Norden zur wunderschönen Insel Langeland gebracht! Ein Hoch auf den nimmer Seekrank werdenden Phil 🙂

  4. Kurzschiff

    ciao zäme
    das macht mich auch an so mit dem Schiff rumzugondeln !
    Ja Anne – Länge läuft – das Problem am Wind mit dem kurzen Dickbauchschiff macht Probleme – Dafür ist der Komfort höher 🙂
    Schreib schön weiter – es macht Spass zu lesen !
    Schott und Mastbruch
    René

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert