Monster-Cookies und Monster

In der Marina Rubicon in Playa Blanca auf Lanzarote lernen wir einige sehr nette andere Segler kennen. Viele leben hier auf ihrem Schiff oder verbringen zumindest die Wintersaison auf den Kanaren. Andere werden später über den Atlantik segeln (sie warten auf Crew-Mitglieder, Ehefrauen, Ende der Hurrikan-Saison, etc.). Jeweils am Dienstag Abend treffen sich deutschsprachige Segler in einem Restaurant am Hafen zu einer geselligen Runde. Es werden abenteuerliche Geschichten und viele nützliche Informationen ausgetauscht.

Am 31. Oktober gehen wir im Supermarkt einkaufen, unter anderem Zutaten für Monster-Cookies, die Anne zu Halloween backen und an befreundete Schiffe verteilen will. Es wird ein Gross-Einkauf, da wir auch gleich die Vorräte an Bord aufstocken wollen. Deshalb machen wir vom Angebot des Supermarkts Gebrauch, die Einkäufe nach „Hause“, also aufs Schiff, liefern zu lassen. Uns wird versprochen, dass diese um ca. 16-17 Uhr geliefert werden – genügend Zeit also, um noch Guezli zu backen. Als diese nicht kommen, fragen wir telefonisch nach. Offenbar haben sie „Probleme“, die Lieferung komme später am Abend. Später am Abend kommt dann zwar keine Lieferung, aber ein Telefon: Sie schaffen es nicht mehr am selben Tag und vertrösten uns auf den nächsten Tag. 🙁 Mist! Zum Glück werden unsere Einkäufe dann gegen Mittag geliefert und Anne backt super leckere Monster-Cookies.
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Am selben Tag ist auch der Segelmacher bei uns. Er stellt für uns ein neues Sonnensegel her, welches wir über das gesamte Cockpit spannen können. Das geht zwar nicht während dem Segeln, aber wenigstens haben wir Schatten wenn wir in einer Bucht ankern oder im Hafen liegen. Als es fertig ist, freuen wir uns riesig darüber und der Segelmacher freut sich riesig über die Monster-Cookies. 😉
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Später in der Woche wird dann noch der Motorservice erledigt, danach sind wir bereit für die Weiterreise. Wir wollen die Insel La Gomera besuchen, welche uns von einigen anderen Seglern als die schönste Kanaren-Insel empfohlen wurde (mal abgesehen davon dass wir wahrscheinlich von jeder Insel schon gehört haben, dass es die Schönste sein soll). Am Montag, 7. November, verlassen wir am frühen Morgen Lanzarote und setzen Kurs auf La Gomera. Für die ca. 200 Seemeilen lange Strecke rechnen wir mit einer Ankunft am Dienstag Abend. Wir haben Glück, Windrichtung und -stärke sind uns wohlgesonnen und wir kommen gut voran. Unterwegs passieren wir Teneriffa und den imposanten Berg Teide. Er ist mit seinen über 3700 Metern der höchste Berg der Kanaren.
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Natürlich schleppen wir auch wieder die Angel hinter uns her. Es beisst tatsächlich ein Fisch an. Beim Aufrollen der Leine kann sich der Fisch leider befreien. Aber kein Problem, dann angeln wir uns einfach noch einen anderen Fisch. Knapp eine Stunde später ist es soweit. So wie der an der Leine zerrt, muss es ein grösserer Fisch sein. Ich spiele ein bisschen mit ihm, während ich die Leine langsam mehr und mehr aufrolle. Doch auf einmal ist der Druck weg. Der Fisch konnte sich schon wieder befreien! So ein Mist. Anne meint, aller guten Dinge sind drei. Also nochmals raus mit der Angel. Eine Viertelstunde später haben wir dann wieder was dran, und diesmal klappt es. Wir holen unseren insgesamt zweiten Fisch aus dem Wasser. Es ist eine kleine Makrele, noch etwas kleiner als die Erste. Aber das reicht trotzdem für ein Nachtessen. Ich haue dem Fisch eins über die Rübe (möge er in Frieden ruhen) und schneide zwei sehr schöne Filets heraus. Wir haben sie nach Ankunft gegessen, sie waren wieder sehr lecker!
Als ich dann auf dem Vordeck etwas hantieren will, erschrecke ich kurz. Da liegt ein Monster auf dem Deck. Nun gut, es ist kein Monster sondern ein Kalamar, der mich ein bisschen hilflos anschaut. Eine überschwappende Welle hat den armen Kerl auf unser Schiff gespült. Diese Dinger haben wir in Gijón gegrillt gegessen, äussert fein. Leider ist dieses Exemplar schon vertrocknet und eignet sich deshalb nicht mehr für die Pfanne…
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Am Dienstag um 16 Uhr haben wir dann in der Marina San Sebastian de La Gomera festgemacht. Der erste Eindruck von La Gomera ist top! San Sebastian wirkt mit seinen vielen Palmen, schönen Gassen und Bars sehr einladend. Wir bleiben hier sicher eine Woche um die Insel zu erkunden.

3 Gedanken zu „Monster-Cookies und Monster“

  1. Hallo Philipp, kürzlich habe ich mit Deinem Vater Fred gesprochen. Er erzählte mir von Eurer tollen Reise und gab mir den Link von Eurem Reisebericht, den ich soeben las – supertoll! Das hat mich an zwei Segeltörns erinnert, die ich in der Südtürkei machte. Eine Atlantiküberquerung schaffte ich allerdings nur mit einem Kreuzfahrtschiff – aber immerhin. Ihr habt ja noch eine fantastische Zeit vor Euch und dazu wünsche ich Dir und Deiner mir unbekannten Anne (ein wenig kenne ich sie von Fred’s Schilderungen) eine erlebnisreiche Weiterfahrt mit viel gutem Wind und tollen Erlebnissen. Liebe Grüsse an Euch zwei
    Peter

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