Seit Grenada ist bereits wieder einige Zeit vergangen und wir haben viel erlebt. Dazu gleich mehr, doch zuerst gibt es einen Ausblick in die Zukunft. Unterdessen haben wir beschlossen, wie es nach der Karibik-Saison weitergehen soll. Pazifik haben wir fallen gelassen. Wir haben uns noch überlegt, eine zweite Karibik-Saison anzuhängen, aber eigentlich reicht uns vorerst eine Saison hier. Kuba wäre noch schön gewesen, aber nur dafür das Schiff während der Hurrikan-Saison im Sommer in Grenada einzulagern lohnt sich nicht. Vor allem haben wir eine verlockende Alternative. Wir gehen zurück nach Europa. Anne möchte nicht mehr eine solch lange Distanz segeln. Bis zu den Azoren sind es etwa 2200 Seemeilen. Deshalb fliegt sie zurück, dafür kommt Peter nach St. Martin und überquert mit mir den Ozean. Wir haben Peter in Lanzarote kennengelernt, er ist mit seinem eigenen Schiff bereits mehrmals über den Atlantik gesegelt. Der Start für unsere Überquerung ist in St. Martin, das Ziel sind die Azoren. Danach muss Peter wieder heimfliegen, Anne kommt dafür zurück an Bord. Wie wir von allen Azorenbesuchern einstimmig gehört haben, sind die Azoren wunderschön und ein ausgiebiger Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Also bleiben wir dort wahrscheinlich ein paar Wochen oder so lange es uns gefällt. 🙂 Anschliessend wollen wir zurück zu den Kanaren, genauer gesagt La Gomera. Diese Insel hat es uns besonders angetan und wir möchten dort ebenfalls eine Weile bleiben. Wie lange das sein wird steht noch in den Sternen. Doch jetzt zurück in die Vergangenheit…
Auf der Südseite von Grenada ankern wir am 14. Februar zuerst in der True Blue Bay und fahren per Bus zur nächstgelegenen grösseren Ortschaft, um Vorräte und eine SIM Karte für Internet einzukaufen. Das Bussystem funktioniert hier folgendermassen: Die Busse sind etwa so gross wie ein VW Bus, jeweils mit einem Fahrer und einem Kundenjäger und einem lauten Horn bestückt. Von diesen Bussen fahren dann jede Menge scheinbar kreuz und quer durch das Gebiet und streiten sich wahllos um Personen, die gerade an der Strasse entlang gehen. Ob diese auch wirklich Bus fahren wollen spielt erst mal keine Rolle. Sitzt man dann in einem Bus, geht’s mit Überschallgeschwindigkeit los. Überholt wird an den unmöglichsten Stellen. Da fahren selbst Italiener bedeutend anständiger. 😉 Immerhin kostet es nicht allzu viel, wahlweise 2.50 oder 5 EC$. Ich denke die Wahl obliegt hier dem Chauffeur.
Da wir uns in der True Blue Bay etwas einsam fühlen (wir sind die einzigen Ankernden ausserhalb eines Mooringfeldes), beschliessen wir in die nächste Bucht östlich (Prickley Bay) zu fahren, welche relativ gross ist und wo auch viele Schiffe ankern. Wir haben den Anker noch nicht mal unten, da tönt es bereits aus dem Funkgerät: Golden Breeze, Golden Breeze, here Freya. So ein schöner Zufall. Freya ist ein holländisches Segelschiff mit einer jungen Familie an Bord, welche wir in La Gomera kennengelernt haben. Sie haben allerdings eine andere Route über den Atlantik genommen. Nach einem Zwischenstopp auf den Kap Verden segelten sie weiter südlich nach Suriname, um dann via Tobago nach Norden zu segeln. Sie kamen kurz vor uns auf Grenada an. Hier lernen wir auch noch ein weiteres holländisches Segelschiff kennen, die Island Lady. Da wir alle nun nach Norden unterwegs sind, werden wir uns in den kommenden Wochen immer wieder an etwa den gleichen Orten treffen. Auch ein anderes Segelschiff entdecken wir hier, die 41m lange Superyacht Anna Christina. Auch dieses Schiff sehen wir immer wieder in den gleichen Buchten auf unserem Weg nach Norden. Der Unterschied ist nur, dass sie für die einzelnen Segelstrecken etwa halb so viel Zeit benötigen wie wir.
Um die Insel zu erkunden, mieten wir für einen Tag ein Auto. Die freundliche Frau von der Vermietung warnt mich noch, ich solle mich vor den irren Busfahrern in Acht nehmen und ihnen lieber den Vortritt lassen. Zusammen mit der Freya-Crew fahren wir zuerst zur Kakaofarm Belmont Estate im Norden der Insel. Wir erhalten eine spannende Führung durch die Plantagen und Verarbeitungseinrichtungen. Die Bohnen werden hier getrocknet und dann für die folgende Verarbeitung weiterverkauft. Natürlich kann man hier trotzdem überteuerte Schokolade kaufen, die laut Anne immerhin „seeeeehr fein“ ist. 🙂
Danach geht’s weiter zu einer alten Rumfabrik. Hier wird der Rum immer noch auf die gleiche Art und Weise wie vor 200 Jahren hergestellt. Da staunt man schon über die vielen von Hand ausgeführten Schritten, welche man in einer modernen Fabrik problemlos durch technische Apparate ausführen lassen würde. Auch hygienisch lässt die Fabrik scheinbar zu wünschen übrig. Bedenkt man allerdings dass das Endprodukt aus über 80 % Alkohol besteht, spielt dies wohl keine grosse Rolle mehr.
Während der Retourfahrt fahren wir noch am idyllischen Kratersee ‚Grand Etang‘ vorbei und wagen ein paar Schritte nach draussen. Es ist richtig kalt hier oben, kaum 15 Grad. 😉 Kurz vor Ende der Fahrt müssen wir dann noch einen kleinen Umweg fahren, da die Strasse vor uns aufgrund eines Unfalles gesperrt ist. Kein Wunder bei der Fahrweise. Den Abend runden wir mit einer feinen Pizza zu Live-Musik im Marina-Restaurant ab.
Nach einem weiteren gemütlichen Ankerstopp in der Bucht Port Egmont beschliessen wir, Grenada zu verlassen. Die Grenadinen warten auf uns. Wir umrunden die Insel im Osten, da wir dann einen besseren Kurs nach Carriacou haben. Dafür müssen wir aber die ersten zwei bis drei Stunden gegen Wind, Welle und Gegenstrom ankämpfen. Nicht mal ein Fisch will anbeissen. Da hat Freya mehr Glück, sie holen einen 80 cm langen Mahi Mahi aus dem Wasser!
In der Tyrrel Bay klarieren wir aus und bleiben für eine Nacht. Danach fahren wir weiter zu Petite Martinique um zu tanken, ankern dann aber ein paar 100 Meter weiter nördlich vor Petit Saint Vincent in glasklarem Wasser. Diese Insel in Privatbesitzt gehört bereits zum Staat St. Vincent and the Grenadines und bietet ein luxuriöses Hotel. Am Abend fahren wir mit dem Dingi rüber zur Strandbar und bestellen uns einen Sundowner. Das war der bislang teuerste und am wenigsten leckere Rum Punch. Dafür geniessen wir die sehr schöne Location und Sonnenuntergang.
In Petit Saint Vincent können wir nur eine Nacht bleiben, da man dort nicht einklarieren kann. Also segeln wir am 22. Februar zuerst nach Union Island, um in Clifton einzuklarieren. Wie wir bereits zuvor im Internet gelesen haben, sind die Boat-Boys in jener Bucht ziemlich unfreundlich und aggressiv. Als wir reinfahren, kommt schon eines dieser Bötchen herangerast. Der Typ schnauzt uns an, wir müssen eine Mooring-Leine nehmen und können nicht ankern. Klar können wir das. Wir danken und beachten ihn nicht weiter. Schliesslich haut er wieder ab. Die Boat-Boys haben wohl gelernt, dass sie mit den Fahrtenseglern nicht so gut geschäften können wie mit den vielen Charterschiffen, die hier um diese Zeit verkehren. Wir ankern und können keine fünf Minuten später beobachten, wie ein Charterschiff etwas unbeholfen auf viel zu engem Raum zwischen anderen Schiffen ankern will. Sofort schiessen drei Boat-Boys auf das Charterschiff zu und streiten und schreien wild umher. Die jungen Leute auf der Yacht wissen gar nicht mehr was sie tun sollen. Da dies hier zum Alltag gehört, kümmern wir uns nicht weiter darum und fahren mit dem Dingi an Land und klarieren ein, um danach gleich wieder zu verschwinden. Weiter nördlich liegt die Insel Mayreau, an deren Westseite wir in der Bucht Saline Bay übernachten.
Die folgenden Tage verbringen wir in den Tobago Cays, einer Inselgruppe östlich von Mayreau, umgeben von einem Riff. Dieser Ort zählt für viele zu den schönsten Plätzen der südlichen kleinen Antillen. Auch uns gefällt es sehr gut hier. Wir machen eine kleine Wanderung auf den höchsten Punkt einer der kleinen Inseln und werden mit atemberaubender Aussicht über die Lagune belohnt. Beim Schnorcheln entdecken wir wieder zwei grosse Schildkröten, Seesterne und andere Meeresbewohner. Eines Abends essen wir am Strand gegrillten Lobster, dazu wird Reis, Gemüse, gegrillte Kartoffeln, diverse Vorspeisen und schlussendlich noch Bananenkuchen serviert. Alles äusserst fein! Wir sitzen am selben Tisch mit einer Gruppe von zehn Deutschen und verbringen einen lustigen Abend zusammen. Sie sind für zwei Wochen auf einem 52 Fuss Charter-Katamaran unterwegs. Für den nächsten Tag haben sie bei einem der Boat-Boys einen Thunfisch bestellt. Wie sich herausstellt, ist er fast 10 Kilo schwer. So laden sie uns für den Folgeabend auf ihren Kat zum Tuna-Schmaus ein. 🙂 Leider müssen wir nach ein paar Tagen weiter, da stärkerer Wind angesagt ist. Die Tobago Cays sind zwar durch ein Riff vor den grossen Wellen geschützt, trotzdem kommt ein gewisser Schwell hinein, dann wird es ungemütlich.
Nach ein paar weiteren Tagen zurück in der schönen Saline Bay segeln wir am 1. März nach Norden. Nach einem kurzen Zwischenstopp in Canouan, um besseres Wetter abzuwarten, segeln wir weiter nach Bequia in die Admiralty Bay. Die Landschaft sieht hier ziemlich schön aus. Gerne würden wir hier ein paar Tage bleiben um zu entspannen und die Insel zu erkunden. Leider aber zwingt uns das Wetter weiterzugehen. Wir wollen wieder nach Martinique hoch, und wenn wir jetzt nicht gehen, müssen wir aufgrund ungünstiger Wetter- und Windverhältnisse mindestens eine Woche bleiben.
Während der Fahrt nach Norden döse ich gemütlich vor mich hin. Wir sind etwa auf der Höhe der Südspitze von St. Lucia. Auf einmal erschrecke ich ab einem Schrei von Anne. Sie kann grad noch den Autopiloten ausschalten und das Steuer herumreissen, um eine Kollision mit einem Wal voraus zu verhindern. Als ich ins Cockpit hochkomme, ist von einem Wal weit und breit nichts zu sehen. Ich sage ja gerne, dass Anne sich den Wal nur eingebildet hat, aber das hört sich nicht gerne. 😉
Am 6. März kommen wir in Le Marin in Martinique an. Wie sich später herausstellt, bleiben wir hier unfreiwillig einen ganzen Monat. Erstens haben wir mit dem Motor ein Problem, da vibriert seit kurz vor Martinique alles ziemlich stark. Zweitens wollen wir einen zusätzlichen Furler montieren lassen, um die Fock (kleineres Vorsegel für stärkere Winde) ebenfalls einrollen zu können. Bisher mussten wir die Fock an einem eigenen Vorstag bei Gebrauch hochziehen und bei Nichtgebrauch wieder herunterlassen und dann auch wieder abnehmen und versorgen. Die Fock funktioniert insbesondere auf Am-Wind-Kursen viel besser als das ausgeleierte grosse Genua-Segel. Trotzdem konnten wir das Segel bislang nicht viel gebrauchen, da uns das Handling einfach zu aufwändig und auch gefährlich war. Dies aufgrund der Tatsache, dass der Spanner für das Vorstag auf etwa ein Meter Höhe über Deck angebracht ist. Beim Bergen des Segels fällt das Segel dann nicht ganz aufs Deck runter, sondern bleibt auf dieser Höhe stecken. Auf dem Weg von Grenada nach Norden hatten wir oftmals Kurse am Wind und Windstärken jenseits von 30-35 Knoten. Wenn man dann die Fock oben hat und beschliesst, dass selbst dieses Segel zu gross ist, wir das Bergen sehr schwierig. Das Segel flattert dann wild umher, bis man es irgendwie auf Deck festgezurrt hat. Das Ganze muss dann natürlich unter wildem Geschaukel in grossen Wellen erledigt werden. Deshalb wollen wir das Segel am Vorstag einrollen können. Bei viel Wind lässt es sich dann problemlos ganz oder teilweise einrollen. Natürlich habe ich hier auch die bevorstehende Atlantiküberquerung im Kopf, bei welcher die Fock eine wichtige Rolle spielen wird.
Um die folgenden Wochen kurz zusammenzufassen: Wir müssen zuerst mit dem Schiff aufs Trockendock. Laut Diagnose hat das Wellenlager der Schiffsschraube Spiel und muss ausgetauscht werden. Fünf Tage steht Golden Breeze an Land, wir nutzten die Zeit um diverse Arbeiten am Schiff auszuführen, unter anderem auch das Antifouling zu erneuern. Der erste Anstrich ist der Primer und sieht mit seiner Kupfer-ähnlichen Farbe unglaublich cool aus. Schade dass wir das nicht so lassen können. Es kommen noch zwei Lagen schwarzes Antifouling drauf. Nach dem Wassern stellt sich dann heraus, dass das Problem mit den Vibrationen leider nicht behoben ist. Nächster Schritt ist den Motor neu zur Welle ausrichten, doch der Mechaniker hat erst wieder eine Woche später Zeit. Nun gut, am Folgetag (Dienstag) haben wir einen Termin beim Rigger, um den zusätzlichen Furler zu installieren. Es kommt wie es kommen muss: Jeden Tag werden wir auf den nächsten Tag vertröstet, da sie mit der lokalen Charterfirma einen Vertrag haben, dass deren Problem bevorzugt behandelt werden. Der Chef verspricht uns dafür Rabatt. Schliesslich fangen sie am Freitag mit der Arbeit an, müssen aber am Abend feststellen, dass sie trotzdem nicht fertig werden. Das heisst dann Montag. Als Entschädigung spendiert uns der Chef ein Nachtessen im Restaurant L’Annexe, wo wir sehr gut dinieren: Fleischplatte zum selber grillieren auf einem heissen Stein. Am Montag wird die Arbeit dann tatsächlich beendet. Wir haben spontan das andere Vorstag ebenfalls ersetzen lassen, da dieses gelinde gesagt etwas unprofessionell montiert wurde und auf Dauer ein Sicherheitsrisiko darstellte. Schlussendlich haben wir mehr erhalten und weniger bezahlt als ursprünglich offeriert wurde. Somit hat sich die Sache doch gelohnt. Unterdessen haben wir erfahren, dass es hier auch eine autorisierte Firma gibt, die Parasailor repariert. Es wird Zeit, dass wir uns endlich um unseren Parasailor kümmern, welcher auf der Atlantiküberquerung einen Abstecher ins Wasser unternahm. Für die Reparatur des Segels ist leider eine weitere Woche veranschlagt, aber was solls, kommt auch nicht mehr drauf an. Unterdessen kommt nochmal der Mechaniker vorbei um den Motor auszurichten. Danach ist es besser mit den Vibrationen, aber immer noch nicht ganz gut. Sie schlagen vor, eine Plastikkupplung zwischen Motor und Welle zu montieren, um die Vibrationen aufzunehmen. Leider haben sie das Ersatzteil nicht an Lager, die Lieferung würde weitere zwei Wochen benötigen. Zudem halte ich diese Massnahme etwas für Symptombekämpfung. Die Vibrationen müssen schliesslich eine Ursache haben. Wir beschliessen, vorerst damit zu leben und beim nächsten planmässigen Auswassern die Sache genauer anzusehen.
Während wir auf das Segel warten, mieten wir an einem Tag ein Auto, um doch noch was von der Insel zu sehen. Eigentlich möchten wir eine Wanderung auf den Mont Pelee machen, einem Vulkankrater im Norden der Insel. Leider ist der Gipfel wie üblich in den Wolken versteckt, so dass sich der Aufstieg kaum lohnt. Dafür machen wir eine sehr schöne Wanderung auf der nordöstlichsten Halbinsel Presqu’ile de la Caravelle. Der Weg führt uns vorbei an einem Leuchtturm, Wetterstation, schroffen Klippen und wilden Buchten, stets durch schöne Wälder oder über Vulkangestein. Die Wege sind in diesem Naturreservat sehr gut unterhalten. Anschliessend fahren wir mit dem Auto ganz in den Süden wo wir unseren schönsten Strand in der Bucht Anse des Salines entdecken. Wir entspannen uns im warmen Wasser bevor die Sonne untergeht. Später treffen wir uns mit Michèle und Christian, welche gleichentags mit ihrem Katamaran Gabian in Le Marin angekommen sind und verköstigen uns nochmals im Restaurant L’Annexe. Wir werden sie auf ihrem Schiff wohl nicht mehr sehen, da sie unterwegs nach Grenada sind, um ihr Schiff dort zu verkaufen.
Am nächsten Tag, am 4. April, geht es endlich weiter. Wir machen nochmal einen Zwischenstopp in der schönen Bucht Anse d’Arlet. Hier beschliessen wir auch, Dominica auszulassen. Zuviel Zeit haben wir in Martinique verloren. Lieber bleiben wir an weniger Orten, dafür dort länger. Das nächste Ziel ist also die zu Guadeloupe gehörende Inselgruppe Iles des Saintes. Wir segeln am Nachmittag los. Es ist das bislang schönste Segeln. Bei rund vier Windstärken aus Ost gleiten wir ohne Welle unter Vollzeug an der Westseite von Martinique nach Norden, schräg voraus der Sonnenuntergang. Bevor es dunkel wird, setzen wir für die Nacht noch das erste Reff im Grosssegel und tauschen die Genua durch die Fock (die wir ja jetzt ganz entspannt ausrollen können 🙂 ). Eine gute Entscheidung wie sich kurz darauf zeigt. Kaum lassen wir Martinique hinter uns, nimmt der Wind auf Stärke fünf zu. Während der Nacht passieren wir Dominica und müssen im Windschatten der hohen Berge eine Zeitlang motoren. In den frühen Morgenstunden erreichen wir dann die Inseln der Heiligen. Da bietet sich uns ein wunderschönes Panorama während wir zwischen den Inseln in die Bucht Anse du Bourg hineinfahren.
Wir bleiben dort drei Nächte an einer Mooring. Die Inseln bieten schöne Wanderwege und Sehenswürdigkeiten. Am ersten Tag wandern wir auf den Hügel im Nordosten, von wo aus sich uns ein atemberaubender Blick in die weiter unten liegende Bucht Pont-Pierre offenbart. Da wollen wir am nächsten Tag hin um einen Badetag einzulegen. Bis wir am nächsten Tag vom Schiff loskommen ist es bereits nach Mittag (wir schlafen gerne aus). In der Bucht haben wir dann gerade mal eine Viertelstunde Zeit zum Baden, danach zieht stürmisches Wetter auf. Wenigstens hat es dort Süsswasserduschen, was nicht selbstverständlich an einem Strand ist.
Am dritten Tag machen wir eine weitere Wanderung auf einen Hügel im Norden der Insel, auf dem das Fort Napoleon liegt. Da geht man die Strasse hoch und steht dann urplötzlich vor einer riesigen Mauer, die von unten nicht zu sehen ist. Wir sind beeindruckt von dem gigantischen Bauwerk mitten im Nichts auf diesem Hügel. Natürlich lassen wir es uns nicht nehmen und besichtigen das Fort von innen. Es wird sehr gut gepflegt und bietet unter anderem einen spannenden Einblick über die Seeschlacht, bei welcher die Franzosen 1782 den Briten unterlagen. Nach der Besichtigung geben wir unsere Mooring wieder frei und gehen eine Bucht weiter nach Osten, wo man ankern kann. Hier in der Baie du Marigot werden wir noch bis mindestens morgen bleiben, danach vielleicht noch eine andere Bucht weiter westlich. Es gibt noch weitere schöne Wanderwege und Strände zu entdecken. 🙂